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Spiegelungen

oder
Der erste Geburtstag


Er schmiegte sich eng an seine Mutter und stieß leise, knarrende Laute aus. Die Mutter antwortete gleichfalls mit einem Knarren, das in beruhigendem Summen mündete. Ein mütterlicher Flipper streichelte ihn, doch als er sich auf den Rücken drehte, unter den hellen Bauch der Mutter fuhr und mit schmalem Maul nach den Milchdrüsen suchte, wies sie ihn ab: Die Zeit der herrlich fetten Babykost war endgültig vorbei. Erst hatte sie ihm wie zufällig, dann immer häufiger, schließlich ganz die Quelle satten Wohlbefindens verwehrt, lehrte ihn stattdessen nach winzigen Vielbeinern oder anderen kleinen Wasseratmern zu schnappen.
Im Gegensatz zu diesen musste er regelmäßig an die Oberfläche schwimmen, den verbrauchten Atem in einer Wolke weißen Wasserdampfes ausstoßen und die Lungen mit frischem Atem füllen, bevor er wieder hinabtauchen konnte zu den anderen Wasserbewohnern und den Landschaften aus überwuchertem Fels, Schlickniederungen, Gebirgen und wogenden Tangwäldern.  [...]

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