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V. Chronologisches


z.B. Bauten und ähnliche Herausforderungen. 2014 ff

Ich überlegte damals, auf meiner Terrasse einen Sommer- oder Wintergarten einzurichten und fragte einen Handwerker dazu.

Er: Wie alt sind Sie eigentlich?

Ich: Raten Sie.

Er: Mmhhh. Schaut mich dabei schräg von der Seite an. Sehr kritisch, - und ich spüre genau, was er denkt: Zu alt für solche Eskapaden. Soll sich lieber in ihr Wohnzimmer zurückziehen und Socken für die Enkel stricken. Hat wohl keine Ahnung, was so ein Wintergarten kostet und wieviel Arbeit ihr ins Haus stehen wird. Und wofür das alles? 30 oder 40-jährige machen das, aber nicht, wer die meiste Zeit des Lebens hinter sich hat. In ein paar Jahren ist sie tot und das war's dann, alle Freuden des Lebens aus und vorbei, auch der Wintergarten. Lohnt sich das?

Nun, seit drei Jahren freue ich mich an meinem Sommergarten, und sollte mich heute Nacht der Schlag treffen, es hätte sich trotzdem gelohnt: im Sommer alle Mahlzeiten auf der Terrasse, bei geöffneten Schiebetüren im Grünen wohnen. Amsel, Drossel, Fink und Star lauschen und vor Wind und Regen trotzdem geschützt. In der kalten Jahreszeit Obst und Gemüse kühl lagern; der Weihnachtbaum nadelt nicht und erfreut Auge und Herz von Dezember bis Februar. Das nennt man Lebensqualität. Oder nicht?

Natürlich gab es Schwierigkeiten: Ein Bagger musste mit dem Kran übers Hausdach gehoben werde, um das Erdreich für die Bodenplatte auszuheben (1000€ für eine Stunde). Dazu Rückschläge, wie oft im Leben. Nicht nur, dass ein Handwerker sich beim Vermessen der Bodenplatte irrte, sodass diese um 10cm ergänzt werden musste, während die Vertragsfirma unverrichteter Dinge abzog. Schlimmer: Der Chefingenieur der Wintergartenfirma hatte sich um weitere 6,5 cm in der Diagonale verrechnet, was niemand merkte, und die Konstruktion musste schräg eingestellt werden, womit wiederum der Fliesenleger nicht zurecht kam. Sein Motto: Sie gewöhnen sich dran: 2,5 cm von der Fluchtlinie abweichende Verlegung. Ich habe mich nicht dran gewöhnt: Nach mehreren Wochen täglich um 4:00 uhr morgens hellwach im Bett und grübelnd, vor dem inneren Auge falsch verlegte Fliesen. GENUG! Wir – ein Freund und ich haben sie alle wieder herausgeklopft und neue bestellt. Zwei Drittel der teuren Solnhofer Platten waren bei der Prozedur gesprungen. Kollateralschaden. Ein anderer Fliesenleger wird bestellt. Der erscheint mit dick verbundener Hand. Betriebsunfall: beim Entzünden des Partygrills mit Spiritus und natürlich eine Zeit fressende Erschwernis beim Verlegen der Platten. Dazu die Schmerzen. Vielleicht daher das nächste Unheil.

Die Handbremse vom Kleinbus hat er nicht eingelegt. Der kommt ins Rollen, gestoppt erst vom Blech eines anderen Wagens. Das wird teuer...

Wer soll das bezahlen? Wer hat soviel Geld? Sie! Muss er sich bei der Rechnungsstellung gedacht haben! Berechnete einen ganzen Tag zuviel, dazu mehrere Stunden, in denen er wohl seine verletzte Hand schonte. Da bewährt sich das Leninwort. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Um bei passenden Sprichwörtern und Redewendungen zu bleiben: „Vor den Lohn haben die Götter den Schweiß gesetzt“ – oder „Per aspera ad astra“. Damit ist das Unternehmen Wintergarten (korrekt Sommergarten, da nicht heizbar) erschöpfend beschrieben.

Ergebnis: Trotz aller Fehler und Missgeschicke bin ich glücklich mit meiner Terrasse und bereit für weitere Bauvorhaben... (Fortsetzung folgt: Mein Hauskauf)

Nachtrag: Das war der 1. Eintrag in meinem neuen Blog, und ich schaffe es einfach nicht, die Bilder in gewünschte Reihenfolge zu bringen, bzw. unerwünschte Bilder (z.b. die Grafik) zu löschen. Zeit für eine eigene Rubrik: Hilfe ich verblöde...



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